Die Geschichte des Heiligen Quran

In der Zeit der Offenbarungen des Qurans, befanden sich die Länder des Mittleren Ostens, aber auch des Westens in einer Phase der Dunkelheit und Ignoranz. Ein jeder dachte nur an seinen eigenen Vorteil, ohne Rücksicht auf andere zu nehmen. Dies sollte sich durch den Propheten des Islams ändern, der durch die Herabsendung des Qurans dem Leben wieder eine soziale Struktur verlieh.

Es gibt diverse Meinungen über den Geburtstag des Propheten. Einige sind zu der Überzeugung gelangt, dass er am 17. Rabi II geboren sei. Andere wiederum, wie z.B. der Verfasser des Buches Al Kafi hält den 12. Rabi II für möglich. Ein Mathematikprofessor mit Namen Mahmud Pasa errechnete als genaues Datum: Montag den 9. Rabi II 571.

Der Prophet wurde als Sohn des Abd Allah, vom Stamm der Quraisch der Bani Haschim geboren. Da der Vater des Propheten schon vor seiner Geburt starb, wuchs er zunächst bei seinem Großvater auf. Da dieser jedoch auch kurz darauf verstarb, erzog ihn sein Onkel. Ein zur damaliger Zeit berühmter christlicher Mönch sagte einmal über Muhammad (ص), dass ihn noch eine große Aufgabe erwarte und dass man ihn vom Osten bis zum Westen kennen werde.

Mit 25 Jahren heiratete er eine der angesehensten Frauen der Quraisch. Khadija (ع). Die Meisten seiner Stammesbrüder verehrten Götzen, doch er glaubte schon vorher an nur einen einzigen Gott und das Jenseits. Oft verbrachte er tagelang in einer Höhle um Gott zu gedenken. Dort wurde ihm auch die erste Offenbarung durch den Erzengel Gabriel überbracht: „Lies, im Namen deines Herrn“ (Sura 96). Er erzählte seiner Frau von diesem Geschehnis und sie war die erste Frau, die den Islam annahm. Nach ihm waren es sein Cousin Ali ibn Abu Talib, sein Sklave Zayd ibn Harth sowie sein Gefährte Abu Bakr.

In den ersten drei Jahren fanden keine weiteren Offenbarungen statt. In dieser Zeit lud er im Stillen zum Islam ein, danach tat er es öffentlich, d.h. überall dort wo sich die Möglichkeit ergab. Jedoch nicht alle nahmen diese Einladung an. Viele bekämpften ihn und versuchten ihn sogar zu töten. Auch wurde die junge Gemeinde des Islams verfolgt und man versuchte sie auszurotten. Einige junge Muslime wanderten nach Abbessinien aus, wo der damalige Herrscher sie herzlich aufnahm. Viele kehrten jedoch nach einiger Zeit wieder nach Mekka zurück. Die Verbreitung des Islams war nicht mehr aufzuhalten.

Der Prophet beauftragte einen seiner Gefährten die Schrift der Juden zu erlernen damit sie die Offenbarungen aufzeichnen konnten. Diese Schrift war eine aus dem aramäischen abgeleitete Schrift, die so genannte Estrangelo-Schrift. Er ließ die Kunst des Lesens und Schreibens wieder aufflackern. Sollte doch ein jeder dies erlernen. Zu jener Zeit gab es genauso wie heute verschiedene Schriftarten.

Nach den drei Jahren, folgten die Offenbarungen in kleinen Stücken. Jedoch wurden kleinere Suren im Ganzen herabgesandt. Dabei gibt es zwei Phasen der Offenbarungen:

– vor der Auswanderung, die als Mekkanische Suren benannt und

– nach der Auswanderung, die als Medinensische Suren benannt sind.

Wurde dem Propheten wieder eine Sura oder ein Teil einer Sura, also eine Aya, herabgesandt, so trug er diese direkt seinen Anhängern vor, die diese verinnerlichten und auswendig lernten. Nachdem sie anfangs die Suren und später den kompletten Quran auswendig gelernt hatten, unterrichteten sie wiederum neue Schüler. Genauso wie der Prophet darauf achtete, dass der Quran perfekt auswendig gelernt wurde, so ließ er auch den Quran aufschreiben. Der Prophet nahm am meisten die Hilfe von Ali ibn Abu Talib beim Aufschreiben in Anspruch. Er war es auch, der sich nach dem Tode des Propheten mit der kompletten Zusammenstellung des Qurans beschäftigte. Zu der damaligen Zeit wurden die einzelnen Verse des Qurans auf Palmenholz, Stoffstücken, Schulterknochen, aber auch auf Seide und Pergament aufgeschrieben. Der Prophet bewahrte diese Niederschriften in seinem Haus auf. Hinzuzufügen ist, dass der Prophet zu seinen Lebzeiten die genaue Anordnung bezüglich der Reihenfolge der einzelnen Suren gab.

Nach seinem Tode und der Übernahme des Kalifats durch Abu Bakr, kam es zu einem tragischen Vorfall in Yamama, wo ein Mann Names Muslayliman behauptete ein Prophet zu sein. Der Kalif schickte neben seinen Soldaten auch viele Quranrezitatoren in den Krieg. Zwar wurde der Scheinprophet getötet, jedoch fielen mit ihm auch ganz viele Quranrezitatoren. So wurde danach die Anweisung erteilt, den Quran zu ordnen und zusammenzustellen. Schon zu Lebzeiten des Propheten setzten Quranrezitatoren andere Wörter mit gleicher Bedeutung ein. Jedoch wurden die Abweichungen zur Zeit des Kalifs Uthmans immer größer. Ständig brach Streit über die korrekte Ausdrucksweise aus. Die Unterschiede wurden immer größer. Nicht zuletzt auch deshalb, da sich das arabische Volk auch mit anderen Völkern nach den Eroberungen vermischte. Uthman beschloss um den Quran zu retten, nur noch eine einheitliche Ausgabe des Qurans als offiziellen Quran gelten zu lassen. Dabei brachte er zwölf Personen des Stammes Quraisch und der Ansar zusammen. Sie verglichen die Ausdrucksweise des Qurans und schrieben ihn dann auf. Nachdem der Quran fertig gestellt wurde, ließ er davon vier Abschriften anfertigen. Er ließ ein Exemplar bei sich und zwei schickte er nach Irak und eins nach Syrien. Bis heute existiert die Originalsammlung des Qurans von Ali ibn Abu Talib, den er selbst aufgezeichnet hat in Najaf (Irak).

Ein weiteres Problem welches durch die Vermischung der Araber mit den nichtarabischen Völkern hinzukam, war der Verlust der reinen arabischen Sprache, so wie sie von den Beduinen gesprochen wurde. Selbst bei den redegewandten Arabern schlichen sich Grammatikfehler ein. Außerdem verwendeten die Araber zur Zeit des Propheten noch nicht die diaktrischen Punkte und Vokalzeichen. Da die Sprachfehler immer größer wurden, entwickelte man mit den Zeichen eine Methode um den Quran sauber rezitieren zu können.

Erst nach langer Zeit nach dem der Quran niedergeschrieben wurde, entstanden die ersten Übersetzungen in andere Sprachen. Man geht davon aus, dass die erste Übersetzung des Qurans ins Lateinische im Jahre 1143 geschah. Jedoch war die Absicht nicht die Verbreitung des Islams sondern seine Zerstörung. Heute gibt es jedoch kaum eine Sprache, in die der Quran nicht übersetzt wurde.

Ein bis heute stark umstrittenes Problem ist die Bedeutung der Buchstaben am Anfang einer Sura. Einige Wissenschaftler nehmen an, dass es sich um die Namen Gottes handelt oder für den Propheten oder für einen Namen des Qurans. Andere meinen dass es sich um Elemente der arabischen Sprache handele, und somit ein Beweis ist, dass man ähnliches nicht verfassen kann.

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