Virtuelle Qurˈān-Ausstellung Schwerin
handgeschriebene Seiten aus dem Qurˈān

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Schweriner Turmblick (Ausg. November 2020, S. 14)

Pressetexte:

Mecklenburgische & Pommersche Kirchenzeitung, Nr. 44, 01.11.2020, S. 17:
(mit freundlicher Genehmigung der Redaktion)

Von schlicht bis prachtvoll
Eine virtuelle Ausstellung gibt Einblick in eine Sammlung von Koranversen

Über viele Jahre hinweg hat Haiko Hasan Hoffmann Einzelblätter mit handgeschriebenen Koranversen gesammelt. Jetzt zeigt ein Schweriner Verein sie im Internet.

Von Rainer Brunst

Schwerin.    Eine kleine Ausstellung über handgeschriebene Verse aus dem Koran präsentiert seit kurzem der Verein Islamisches Zentrum Schwerin im Internet. Die Ausstellung sei zwar nicht mit professionellen zu vergleichen, schreiben die Macher auf ihrer Seite. Aber es gehe um die Botschaft. „Und diese Botschaft heißt Aufklären und Offensein.“
   Gezeigt werden handgeschriebene Einzelblätter mit Koranversen, die Heiko Hasan Hoffmann über viele Jahre gesammelt hat. Die meisten wurden im 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert geschrieben, oft wohl für den privaten Gebrauch. Die Schreiber lebten in Nigeria oder in anderen Ländern Westafrikas, in Marokko, Ägypten, im Osmanischen Reich, in Persien, Indien oder China.
   Es sind Blätter unterschiedlicher Größe, Aufmachung und Qualität: von schlicht und beinahe schon nachlässig wirkend bis prachtvoll. Mal auf grobem Papier, mal auf feinem, dünnem, das an Pergament erinnert. Zu jedem Exponat wird zeilengerecht eine Transkription und ihre deutsche Übersetzung geboten.
Ursprünglich hatte der Interreligiöse Dialog der Landeshauptstadt Schwerin wieder einen Begegnungsnachmittag der Religionen geplant. Das Islamische Zentrum Schwerin, das diesmal die Gestaltung übernehmen sollte, wollte sie dem Koran widmen.
   Wegen der Corona-Maßnahmen ist stattdessen nun die virtuelle Ausstellung entstanden. Für Haiko Hasan Hoffmann war sie die Gelegenheit, Informationen zu den gesammelten Blättern zusammenzustellen. Die Transkription, die der Islamwissenschaftler Hans Zirker übernommen hat, folgt der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, die seit 1924 bei Arabisten und Orientalisten Standard ist. Übersetzt wurden die Verse von dem früheren Tübinger Professor Theodor Adel Khoury. Als libanesischer Katholik und Muttersprachler hatte er zusammen mit einem Muslim 1987 eine Koran-Übersetzung veröffentlicht, die noch heute als eine der bedeutendsten deutschen Übersetzungen gilt.
   In der Ausstellung finden sich neben den Blättern auch Informationen zur Bedeutung des Korans für Menschen muslimischen Glaubens, außerdem Kalligrafien von Koranversen und Informationen über Übersetzungen des Korans im deutschsprachigem Raum. Die Ausstellung ist zu sehen auf https://quran-ausstellung-schwerin.de.tl.