Für Geduldige: Was ist der Qurˈān? ausführlicher Text
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Der Qurˈān ist die heilige Schrift aller Muslime. Sie ist nach ihrer Überzeugung Gottes wörtliche Offenbarung an Prophet Muḥammad, dem der gesamte Qurˈān im August 610 n. Chr. in einer einzigen Nacht, der "Nacht der Bestimmung" (Lailatul Qadr) im Fastenmonat Ramadan, metaphorisch ausgedrückt, in sein Herz geschrieben worden sei. Deshalb wird der Monat Ramadan auch "Monat des Qurˈān" genannt. Später sei der Text in einem Zeitraum von 22 Jahren als "Lesung" - so die Bedeutung des Begriffs "Qurˈān" - durch den Erzengel Gabriel, bildhaft gesprochen, schubweise vom Herzen des Propheten Muḥammad auf dessen Zunge gebracht worden, d. h. bis zu dessen Ableben im Jahre 632 n. Chr..
Der Qurˈān besteht aus 114 Suren, wovon 113 mit der sog. Basmala beginnen, d. h. mit der Formel „Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Allbarmherzigen!“ (Bismillālli ˈr-Raḥmāni ˈr-Raḥīm). Sie fehlt vor Sure 9 (die Reue), erscheint aber ein zweites Mal in Vers 27:30, so dass sie dennoch 114 Mal vorkommt. Jede Sure besteht aus einer unterschiedlichen Anzahl von Versen, was eine Summe von 6236 Versen (arab. āyāt) ergibt. Die 2. Sure weist die meisten Verse auf (286), während die Suren 103, 108 und 110 jeweils nur drei Verse haben. Um eine gleichmäßige Verlesung während des Monats Ramadan und bei anderen Gelegenheiten zu ermöglichen, wurde der Qurˈān in 30 gleichlange Teile (arab. Ǧuz‘) aufgeteilt. Eine andere Aufteilung in sieben gleich lange „Manāzil“ ermöglicht das Lesen in einer Woche.
Als erste Offenbarung im Jahre 610 n. Chr. gelten die ersten fünf Verse der 96. Sure. Der Qurˈān wurde von verschiedenen namentlich bekannten Gefährten (arab. Ṣaḥāba) des Propheten Muḥammad von Anfang an schriftlich während der Offenbarungen festgehalten, zunächst als Sammlungen von losen Blättern auf unterschiedlichen Datenträgern. Zusätzlich gab es von Anfang an eine ganze Reihe von Muslimen, die den bis dahin bekannten Text komplett auswendig beherrschten.
Vor dem Ableben des Propheten Muḥammad war die Schriftsammlung bereits abgeschlossen. Sein Cousin und Schwiegersohn, Imām ʿAlī ibn Abī Ṭālib, verbrachte das erste halbe Jahr nach dem Ableben des Propheten Muḥammad (632 n. Chr.) damit, die lose Blattsammlung in Form eines gebundenen Buches (arab. muṣḥaf) zusammen zu fügen. Dabei fertigte er gemäß Überlieferungen zwei Versionen, d. h. zum einen in der Anordnung der Suren und Verse in der heute allen Muslimen vertraute authentische Form, zum andern in der Reihenfolge der Offenbarungen. Letztere Version steht jedoch nicht mehr zur Verfügung. Die Reihenfolge der Offenbarung (arab. waḥy) der Verse ist Gegenstand der Forschung zu ihrer Chronologie. In den meisten Geschichtswerken wird die erste "offiziell" gebundene komplette Version in die Zeit des dritten Kalifen ʿUṯmān ibn ʿAffān, nach manchen auch schon unter dem zweiten Kalifen ʿUmar ibn al-Ḫaṭṭāb, gelegt.
Damals hatte die arabische Schrift (Māˈilī, Kūfī) noch keine Vokalzeichen und keine Punkte, durch die in der heutigen arabischen Schrift gleich aussehende Konsonanten unterschieden werden. Deshalb war das mündliche Beherrschen des Textes wichtig, und die Schriftform diente vor allem als Gedächtnishilfe. Mindestens fünf Abschriften wurden versandt, je eine nach Mekka, Kufa, Basra, Damaskus und eine blieb in Medina. Sie dienten als Vorlage für weitere Abschriften. In Taschkent, Istanbul und Kairo heute existente Exemplare werden dem dritten Kalifen ʿUṯmān zugeschrieben, was aber bis heute nicht abschließend geklärt ist.
Die Lesung des Qurˈān in Form des sog. Tartīl (betonte Rezitation), wobei die Leseregeln des Qurˈān (taǧwīd) besonders beachtet werden, gilt bis heute als besondere Kunst.
Der Qurˈān war die Basis für die immense damalige Entwicklung der Wissenschaft in der islamischen Welt, welche alle bekannten Wissenschaftsgebiete umfasste und die größten Wissenschaftler der Zeit hervorbrachte.
Die kurzen Suren des Qurˈān werden im arabischen Original schon heranwachsenden muslimischen Kindern beigebracht, da sie Bestandteil des Ritualgebets sind. Die besondere Wertschätzung, die der Qurˈān unter Muslimen genießt, drückt sich auch dadurch aus, dass die Berührung mit ritueller Reinheit sich vor allem auch auf die Buchstaben des Heiligen Qurˈāns erstreckt.
Das Studium des Textes und insbesondere das Nachdenken darüber gilt als besonders wertvoller Gottesdienst. Dazu gehört auch das Studium der Auslegungen (arab. tafsīr). Es gibt heute eine riesige Anzahl solcher Kommentare zum Qurˈān, so z. B. einer der größten modernen mit 20 Bänden unter dem Titel At-Tafsīr al-Mīzān (mīzān bedeutet „Waage“) des Gelehrten as-Sayyid Muḥammad Ḥusain Ṭabāṭabāˈī.
Seit seiner Offenbarung gab und gibt es immer eine große Zahl von Muslimen, die den Qurˈān komplett und wortwörtlich auswendig konnten bzw. können. Sie werden Ḥāfiẓūn bzw. Ḥuffāẓ (Bewahrende) genannt. Viele Muslime beherrschen den Qurˈān zumindest teilweise, sogar jene, deren Muttersprache nicht Arabisch ist. Beim Auswendiglernen kommt dem Lernenden die besondere Reimform und der Rhythmus der Verse erleichternd zugute, wenn er die Leseregeln beachtet.
Inzwischen liegt der Qurˈān auch in Übersetzungen in fast allen Sprachen vor. Eine erste Übersetzung des Textes, mindestens der 1. Sura des Quran, erfolgte ins Persische und wurde von Prophet Muḥammad selbst in Auftrag gegeben an seinen Gefährten, den persischsprachigen Salmān al-Fārisī. Eine "perfekte" Übersetzung des Qurˈān gilt allerdings als unmöglich, da jede Übersetzung zugleich eine Interpretation beinhaltet. Daher wird das Studium des Qurˈān im arabischen Originaltext bevorzugt. Insbesondere die besonderen Stilelemente des Qu'ran können zumeist nur im Arabischen erkannt werden. Der Qurˈān besitzt nach muslimischer Vorstellung die Eigenschaft der Unnachahmlichkeit (i‘ǧāz).
Der erste - wenn auch extrem fehlerhafte - Druck des Qurˈān erfolgte 1537/38 durch Alessandro Paganini. Die erste Qurˈān-Übersetzung ins Deutsche von Salomon Schweigger erfolgten 1616 n.Chr. übers Italienische indirekt aus dem Latein, wobei die Anordnung der Suren und Verse nicht dem arabischen Original entspricht. Die erste deutsche Übersetzung direkt aus dem Arabischen, von David Friederich Megerlin gefertigt, stammt von 1772 n.Chr.. Inzwischen gibt es ca. 45 verschiedene Übersetzungen. Als sehr wortgetreue Übersetzung gilt diejenige des libanesischen Christen Theodor Adel Khoury. Der erste, der 1888 versucht hat, bei der Übersetzung den Reimklang mit zu übertragen, war Friedrich Rückert. Die Übersetzung ist allerdings nicht ganz vollständig. Im Jahre 2009 hat der Tübinger Ahmad Milad Karimi ebenfalls eine Art poetische Übersetzung versucht.
Für Goethe war der Heilige Qurˈān ein Buch, „das uns, sooft wir auch darangehen, immer von neuem anwidert, dann aber anzieht, in Erstaunen setzt und am Ende Verehrung abnötigt.“ (Johann Wolfgang von Goethe: West-östlicher Diwan. Berliner Ausgabe. Poetische Werke, Bd. 3, Berlin 1960 ff, S. 183)
Muslime ehren den Qurˈān unter anderem dadurch, dass sie nie etwas darauf stellen und ihn küssen, wenn sie ihn in die Hand nehmen. Damit soll die besondere Nähe zu dem Wort Gottes und die Liebe dazu seinen äußeren Ausdruck finden.
Der zu seiner Zeit zunächst größte handgeschriebene Qurˈān wurde im Dīwānī-Schriftstil 2012 im Iran vorgelegt.
Kurze Zeit später wurde er noch im selben Jahr aber übertroffen vom weltgrößten Qu'rān in Afghanistan (2,28x1,55m, 500+ kg). Das Schreiben der 218 Seiten hat den Kalligrafen Muḥammad Ṣābir Ḫiḍrī fünf Jahre in Anspruch genommen.
Zuvor wurde im November 2011 in Kazan, der Hauptstadt Tatarstans, ein Qurˈān mit den Maßen 1,5x2m und einem Gewicht von sage und schreibe 800 kg vorgestellt, welcher in Italien gedruckt worden war.
Das derzeit wertvollste Exemplar wurde am 14.07.2016 mit dem Namen „Himmelsschatz“ (Ganǧ-i Āsmānī) im Iran vorgestellt. Dieser wurde von mehreren Künstlern aus Isfahan in einem Zeitraum von 18 Jahren hergestellt und besteht aus 175 Seiten. Der Beschlag des Qurˈān und des Koranständers bestehen aus Silber und graviertem Platin. Er wurde mit 1350 Brillianten und Saphiren verziert und die reliefartig erscheinenden göttlichen Namen sind auf der Rückseite aller Seiten und auf dem Umschlag dieses Qurˈān zu sehen.
Der Qurˈān ist die heilige Schrift aller Muslime. Sie ist nach ihrer Überzeugung Gottes wörtliche Offenbarung an Prophet Muḥammad, dem der gesamte Qurˈān im August 610 n. Chr. in einer einzigen Nacht, der "Nacht der Bestimmung" (Lailatul Qadr) im Fastenmonat Ramadan, metaphorisch ausgedrückt, in sein Herz geschrieben worden sei. Deshalb wird der Monat Ramadan auch "Monat des Qurˈān" genannt. Später sei der Text in einem Zeitraum von 22 Jahren als "Lesung" - so die Bedeutung des Begriffs "Qurˈān" - durch den Erzengel Gabriel, bildhaft gesprochen, schubweise vom Herzen des Propheten Muḥammad auf dessen Zunge gebracht worden, d. h. bis zu dessen Ableben im Jahre 632 n. Chr..
Der Qurˈān besteht aus 114 Suren, wovon 113 mit der sog. Basmala beginnen, d. h. mit der Formel „Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Allbarmherzigen!“ (Bismillālli ˈr-Raḥmāni ˈr-Raḥīm). Sie fehlt vor Sure 9 (die Reue), erscheint aber ein zweites Mal in Vers 27:30, so dass sie dennoch 114 Mal vorkommt. Jede Sure besteht aus einer unterschiedlichen Anzahl von Versen, was eine Summe von 6236 Versen (arab. āyāt) ergibt. Die 2. Sure weist die meisten Verse auf (286), während die Suren 103, 108 und 110 jeweils nur drei Verse haben. Um eine gleichmäßige Verlesung während des Monats Ramadan und bei anderen Gelegenheiten zu ermöglichen, wurde der Qurˈān in 30 gleichlange Teile (arab. Ǧuz‘) aufgeteilt. Eine andere Aufteilung in sieben gleich lange „Manāzil“ ermöglicht das Lesen in einer Woche.
Als erste Offenbarung im Jahre 610 n. Chr. gelten die ersten fünf Verse der 96. Sure. Der Qurˈān wurde von verschiedenen namentlich bekannten Gefährten (arab. Ṣaḥāba) des Propheten Muḥammad von Anfang an schriftlich während der Offenbarungen festgehalten, zunächst als Sammlungen von losen Blättern auf unterschiedlichen Datenträgern. Zusätzlich gab es von Anfang an eine ganze Reihe von Muslimen, die den bis dahin bekannten Text komplett auswendig beherrschten.
Vor dem Ableben des Propheten Muḥammad war die Schriftsammlung bereits abgeschlossen. Sein Cousin und Schwiegersohn, Imām ʿAlī ibn Abī Ṭālib, verbrachte das erste halbe Jahr nach dem Ableben des Propheten Muḥammad (632 n. Chr.) damit, die lose Blattsammlung in Form eines gebundenen Buches (arab. muṣḥaf) zusammen zu fügen. Dabei fertigte er gemäß Überlieferungen zwei Versionen, d. h. zum einen in der Anordnung der Suren und Verse in der heute allen Muslimen vertraute authentische Form, zum andern in der Reihenfolge der Offenbarungen. Letztere Version steht jedoch nicht mehr zur Verfügung. Die Reihenfolge der Offenbarung (arab. waḥy) der Verse ist Gegenstand der Forschung zu ihrer Chronologie. In den meisten Geschichtswerken wird die erste "offiziell" gebundene komplette Version in die Zeit des dritten Kalifen ʿUṯmān ibn ʿAffān, nach manchen auch schon unter dem zweiten Kalifen ʿUmar ibn al-Ḫaṭṭāb, gelegt.
Damals hatte die arabische Schrift (Māˈilī, Kūfī) noch keine Vokalzeichen und keine Punkte, durch die in der heutigen arabischen Schrift gleich aussehende Konsonanten unterschieden werden. Deshalb war das mündliche Beherrschen des Textes wichtig, und die Schriftform diente vor allem als Gedächtnishilfe. Mindestens fünf Abschriften wurden versandt, je eine nach Mekka, Kufa, Basra, Damaskus und eine blieb in Medina. Sie dienten als Vorlage für weitere Abschriften. In Taschkent, Istanbul und Kairo heute existente Exemplare werden dem dritten Kalifen ʿUṯmān zugeschrieben, was aber bis heute nicht abschließend geklärt ist.
Die Lesung des Qurˈān in Form des sog. Tartīl (betonte Rezitation), wobei die Leseregeln des Qurˈān (taǧwīd) besonders beachtet werden, gilt bis heute als besondere Kunst.
Der Qurˈān war die Basis für die immense damalige Entwicklung der Wissenschaft in der islamischen Welt, welche alle bekannten Wissenschaftsgebiete umfasste und die größten Wissenschaftler der Zeit hervorbrachte.
Die kurzen Suren des Qurˈān werden im arabischen Original schon heranwachsenden muslimischen Kindern beigebracht, da sie Bestandteil des Ritualgebets sind. Die besondere Wertschätzung, die der Qurˈān unter Muslimen genießt, drückt sich auch dadurch aus, dass die Berührung mit ritueller Reinheit sich vor allem auch auf die Buchstaben des Heiligen Qurˈāns erstreckt.
Das Studium des Textes und insbesondere das Nachdenken darüber gilt als besonders wertvoller Gottesdienst. Dazu gehört auch das Studium der Auslegungen (arab. tafsīr). Es gibt heute eine riesige Anzahl solcher Kommentare zum Qurˈān, so z. B. einer der größten modernen mit 20 Bänden unter dem Titel At-Tafsīr al-Mīzān (mīzān bedeutet „Waage“) des Gelehrten as-Sayyid Muḥammad Ḥusain Ṭabāṭabāˈī.
Seit seiner Offenbarung gab und gibt es immer eine große Zahl von Muslimen, die den Qurˈān komplett und wortwörtlich auswendig konnten bzw. können. Sie werden Ḥāfiẓūn bzw. Ḥuffāẓ (Bewahrende) genannt. Viele Muslime beherrschen den Qurˈān zumindest teilweise, sogar jene, deren Muttersprache nicht Arabisch ist. Beim Auswendiglernen kommt dem Lernenden die besondere Reimform und der Rhythmus der Verse erleichternd zugute, wenn er die Leseregeln beachtet.
Inzwischen liegt der Qurˈān auch in Übersetzungen in fast allen Sprachen vor. Eine erste Übersetzung des Textes, mindestens der 1. Sura des Quran, erfolgte ins Persische und wurde von Prophet Muḥammad selbst in Auftrag gegeben an seinen Gefährten, den persischsprachigen Salmān al-Fārisī. Eine "perfekte" Übersetzung des Qurˈān gilt allerdings als unmöglich, da jede Übersetzung zugleich eine Interpretation beinhaltet. Daher wird das Studium des Qurˈān im arabischen Originaltext bevorzugt. Insbesondere die besonderen Stilelemente des Qu'ran können zumeist nur im Arabischen erkannt werden. Der Qurˈān besitzt nach muslimischer Vorstellung die Eigenschaft der Unnachahmlichkeit (i‘ǧāz).
Der erste - wenn auch extrem fehlerhafte - Druck des Qurˈān erfolgte 1537/38 durch Alessandro Paganini. Die erste Qurˈān-Übersetzung ins Deutsche von Salomon Schweigger erfolgten 1616 n.Chr. übers Italienische indirekt aus dem Latein, wobei die Anordnung der Suren und Verse nicht dem arabischen Original entspricht. Die erste deutsche Übersetzung direkt aus dem Arabischen, von David Friederich Megerlin gefertigt, stammt von 1772 n.Chr.. Inzwischen gibt es ca. 45 verschiedene Übersetzungen. Als sehr wortgetreue Übersetzung gilt diejenige des libanesischen Christen Theodor Adel Khoury. Der erste, der 1888 versucht hat, bei der Übersetzung den Reimklang mit zu übertragen, war Friedrich Rückert. Die Übersetzung ist allerdings nicht ganz vollständig. Im Jahre 2009 hat der Tübinger Ahmad Milad Karimi ebenfalls eine Art poetische Übersetzung versucht.
Für Goethe war der Heilige Qurˈān ein Buch, „das uns, sooft wir auch darangehen, immer von neuem anwidert, dann aber anzieht, in Erstaunen setzt und am Ende Verehrung abnötigt.“ (Johann Wolfgang von Goethe: West-östlicher Diwan. Berliner Ausgabe. Poetische Werke, Bd. 3, Berlin 1960 ff, S. 183)
Muslime ehren den Qurˈān unter anderem dadurch, dass sie nie etwas darauf stellen und ihn küssen, wenn sie ihn in die Hand nehmen. Damit soll die besondere Nähe zu dem Wort Gottes und die Liebe dazu seinen äußeren Ausdruck finden.
Der zu seiner Zeit zunächst größte handgeschriebene Qurˈān wurde im Dīwānī-Schriftstil 2012 im Iran vorgelegt.
Kurze Zeit später wurde er noch im selben Jahr aber übertroffen vom weltgrößten Qu'rān in Afghanistan (2,28x1,55m, 500+ kg). Das Schreiben der 218 Seiten hat den Kalligrafen Muḥammad Ṣābir Ḫiḍrī fünf Jahre in Anspruch genommen.
Zuvor wurde im November 2011 in Kazan, der Hauptstadt Tatarstans, ein Qurˈān mit den Maßen 1,5x2m und einem Gewicht von sage und schreibe 800 kg vorgestellt, welcher in Italien gedruckt worden war.
Das derzeit wertvollste Exemplar wurde am 14.07.2016 mit dem Namen „Himmelsschatz“ (Ganǧ-i Āsmānī) im Iran vorgestellt. Dieser wurde von mehreren Künstlern aus Isfahan in einem Zeitraum von 18 Jahren hergestellt und besteht aus 175 Seiten. Der Beschlag des Qurˈān und des Koranständers bestehen aus Silber und graviertem Platin. Er wurde mit 1350 Brillianten und Saphiren verziert und die reliefartig erscheinenden göttlichen Namen sind auf der Rückseite aller Seiten und auf dem Umschlag dieses Qurˈān zu sehen.
Im selben Jahr 2012 wurde auch der kleinste Qurˈān der Welt im Iran hergestellt, welcher nur 7 mm Länge hat und dessen Seiten, auf einem Silikon-Datenträger aufgebracht, ganze 3 Mikrometer in der Diagonale hat. Das Ganze kann man natürlich nur unter dem Mikroskop sehen oder mittels speziellem Lesegerät. Geschrieben hat die 633 Seiten der Kalligraf Rūḥullāh Šarīfī, und mittels Lasertechnologie wurde es dann miniaturisiert. Auch der Qurˈān in Miniformat war aber offenbar schon immer von besonderem Interesse.