Virtuelle Qurˈān-Ausstellung Schwerin
handgeschriebene Seiten aus dem Qurˈān

14. Sure (Ibrāhīm - Abraham), Verse 10-22

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Seite aus einem Qurˈān, geschrieben im Nasḫī-Schriftstil, Iran oder Indien 19./20. Jh. (27,5x18,5 cm)


[(14:10) qālat rusuluhum ˈa-fī llāhi šakkun fāṭiri s-samāwāti wa-l-ˈarḍi yadʿūkum li-yaġfira lakum min ḏunūbikum wa-yuˈaḫḫirakum ˈilā ˈaǧalin musamman qālū ˈin ˈantum ˈillā bašarun miṯlunā turīdūna ˈan taṣuddūnā ʿammā kāna yaʿbudu ˈābāˈunā fa-ˈtūnā bi-sulṭānin]
mubīnin (14:11) qālat lahum rusuluhum in naḥnu illā bašarun
miṯlukum wa-lākinna llāha yamunnu ʿalā man yašāˈu min ʿibādihī
wa-mā kāna lanā an naˈtiyakum bi-sulṭānin illā bi-iḏni llāhim
wa-ʿalā llāhi fa-l-yatawakkali l-muˈminūna (14:12) wa-mā lanā allā
natawakkala ʿalā llāhi wa-qad hadānā subulanā wa-la-naṣbiranna
ʿalā mā āḏaytumūnā wa-ʿalā llāhi fa-l-yatawakkali l-mutawakkilūna (14:13)
wa-qāla llaḏīna kafarū li-rusulihim la-nuḫriǧannakum min
arḍinā aw la-taʿūdunna fī millatinā fa-awḥā ilayhim
rabbuhum la-nuhlikanna ẓ-ẓālimīna (14:14) wa-la-nuskinannakumu l-arḍa
min baʿdihim ḏālika li-man ḫāfa maqāmī wa-ḫāfa wa-
ʿīdi (14:15) wa-staftaḥū wa-ḫāba kullu ǧabbārin ʿanīdin (14:16) min
warāˈihī ǧahannamu wa-yusqā min māˈin ṣadīdin (14:17)
yataǧarraʿuhū wa-lā yakādu yusīġuhū wa-yaˈtīhi l-mawtu …

[(14:10) Ihre Gesandten sagten: »Ist denn ein Zweifel möglich über Gott, den Schöpfer der Himmel und der Erde? Er ruft euch, um euch etwas von euren Sünden zu vergeben und euch für eine bestimmte Frist zurückzustellen.« Sie sagten: »Ihr seid nur Menschen wie wir. Ihr wollt uns von dem abbringen, was unsere Väter verehrten. So bringt uns eine] offenkundige [Ermächtigung.«] (14:11) Ihre Gesandten sagten zu ihnen: »Wir sind zwar nur Menschen wie ihr. Aber Gott erweist seine Wohltaten, wem von seinen Dienern Er will. Und wir können euch keine Ermächtigung bringen außer mit der Erlaubnis Gottes. Auf Gott sollen die Gläubigen vertrauen.
(14:12) Warum sollten wir nicht auf Gott vertrauen, wo Er uns unsere Wege geführt hat? Wir werden das Leid, das ihr uns zufügt, geduldig ertragen, und auf Gott sollen die vertrauen, die (überhaupt auf jemanden) vertrauen.«
(14:13) Diejenigen, die ungläubig waren, sagten zu ihren Gesandten: »Wir werden euch bestimmt aus unserem Land vertreiben, oder ihr kehrt zu unserer Glaubensrichtung zurück.« Da offenbarte ihnen ihr Herr: »Verderben werden Wir die, die Unrecht tun.
(14:14) Und Wir werden euch nach ihnen das Land bewohnen lassen. Dies gilt für den, der meinen Stand fürchtet und meine Androhung fürchtet.«
(14:15) Und sie baten um einen Richterspruch. Und enttäuscht wurde jeder widerspenstige Gewaltherrscher.
(14:16) Hintendrein steht für ihn die Hölle bereit, und er bekommt eitriges Wasser zu trinken,
(14:17) das er schluckt, aber kaum hinunterbringt. Und der Tod kommt zu ihm von überall her, …
 


min kulli makānin wa-mā huwa bi-mayyitin wa-min warāˈihī
ʿaḏābun ġalīẓun (14:18) maṯalu llaḏīna kafarū bi-rabbihim
aʿmāluhum ka-ramādin-i štaddat bihi r-rīhu fī yawmin
ʿāṣifin lā yaqdirūna mimmā kasabū ʿalā šayˈin
ḏālika huwa ḍ-ḍalālu l-baʿīdu (14:19) a-lam tara anna llāha
ḫalaqa s-samāwāti wa-l-arḍa bi-l-ḥaqqi in yašaˈ yuḏ-
hibkum wa-yaˈti bi-ḫalqin ǧadīdin (14:20) wa-mā ḏālika ʿalā
llāhi bi-ʿazīzin (14:21) wa-barazū li-llāhi ǧamīʿan fa-qāla
ḍ-ḍuʿafāˈu li-llaḏīna stakbarū innā kunnā lakum tabaʿan
fa-hal antum muġnūna ʿannā min ʿaḏābi llāhi min
šayˈin qālū law hadānā llāhu la-hadaynākum sawāˈun
ʿalaynā a-ǧaziʿnā am ṣabarnā mā lanā min maḥīṣin (14:22)
wa-qāla š-šayṭānu lammā quḍiya l-amru inna llāha
[waʿadakum
waʿda l-ḥaqqi wa-waʿadtukum fa-aḫlaftukum wa-mā kāna liya ʿalaykum min sulṭānin illā an daʿawtukum fa-staǧabtum lī fa-lā talūmūnī wa-lūmū anfusakum mā ana bi-muṣriḫikum wa-mā antum bi-muṣriḫiyya innī kafartu bi-mā ašraktumūni min qablu inna ẓ-ẓālimīna lahum ʿaḏābun alīmun]

 aber er stirbt nicht. Und danach steht eine schwere Pein.
(14:18) Mit denen, die ihren Herrn verleugnen, ist es so: Ihre Werke sind wie die Asche, auf die der Wind an einem stürmischen Tag heftig bläst. Sie verfügen über nichts von dem, was sie erworben haben. Das ist der tiefe Irrtum.
(14:19) Siehst du denn nicht, daß Gott die Himmel und die Erde in Wahrheit erschaffen hat? Wenn Er will, läßt Er euch fortgehen und bringt eine neue Schöpfung hervor.
(14:20) Dies fällt Gott sicher nicht schwer.
(14:21) Und sie treten vor Gott allesamt. Da sagen die Schwachen zu denen, die sich hochmütig verhielten: »Wir waren doch eure Gefolgsleute. Könnt ihr uns vor Gottes Pein etwas nützen?« Sie sagen: »Wenn Gott uns rechtgeleitet hätte, hätten (auch) wir euch rechtgeleitet. Es ist für uns gleich, ob wir uns mutlos oder geduldig zeigen; für uns gibt es kein Entrinnen.«
(14:22) Und der Satan sagt, nachdem die Angelegenheit entschieden ist: »Gott
[hat euch ein wahres Versprechen gegeben. Auch ich habe euch (etwas versprochen), es aber dann nicht gehalten. Und ich hatte keine Macht über euch; ich habe euch nur gerufen, und ihr habt auf mich gehört. So tadelt mich nicht, tadelt euch selbst. Ich kann euch nicht helfen, und ihr könnt mir nicht helfen. Ich weise es zurück, daß ihr mich zuvor (Gott) beigesellt habt.« Für die, die Unrecht tun, ist eine schmerzhafte Pein bestimmt.]

 [Übersetzung von Th. A. Khoury]

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