Virtuelle Qurˈān-Ausstellung Schwerin
handgeschriebene Seiten aus dem Qurˈān

48. Sure (al-Fatḥ - der Sieg), Verse 24-29

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Blatt aus einem Qurˈān im Schriftstil Maġribī Sūdānī (Hāwsāwī), Westafrika, 19./20. Jh.  (23,5x19 cm)


[(48:24) wa-huwa llaḏī kaffa ˈaydiyahum ʿankum wa-ˈaydiyakum ʿanhum bi-baṭni makkata min baʿdi ˈan ˈaẓfarakum ʿalayhim]
wa-kāna llāhu bi-mā taʿmalūna baṣīran (48:25)
humu llaḏīna kafarū wa-ṣaddūkum
ʿani l-masǧidi l-ḥarāmi wa-l-hadya maʿ-
kūfan ˈan yabluġa maḥillahū wa-law-lā riǧālun
muˈminūna wa-nisāˈun muˈminātun {lam taʿlamūhum}* ˈan {taṭaˈūhā}**
fa-tuṣībakum minhum {maʿarratun}*** bi-ġayri ʿilmin li-yudḫila
llāhu fī raḥmatihī man yašāˈu law tazayyalū
la-ˈaḏḏabnā llaḏīna kafarū minhum ʿaḏāban
ˈalīman (48:26) ˈiḏ ǧaʿala llaḏīna kafarū fī qulūbihimu
l-ḥamiyyata ḥamiyyata l-ǧāhiliyyati fa-ˈanzala llāhu
sakīnatahū ʿalā rasūlihī wa-ʿalā l-muˈminīna
wa-ˈalzamahum kalimata t-taqwā wa-kānū ˈaḥaqqa
bihā wa-ˈahlahā wa-kāna llāhu bi-kulli šayˈin
ʿalīman (48:27) la-qad ṣadaqa llāhu rasūlahu
r-ruˈyā bi-l-ḥaqqi la-tadḫulunna l-masǧida l-ḥarāma …

(48:24) Und Er ist es, der im Tal von Mekka ihre Hände von euch und eure Hände von ihnen zurückgehalten hat, nachdem Er euch den Sieg über sie verliehen hatte. Und Gott sieht wohl, was ihr tut.
(48:25) Sie sind es, die ungläubig sind und euch von der heiligen Moschee abgewiesen und verhindert haben, daß die Opfertiere ihren Schlachtort erreichen. Und hätte es nicht gläubige Männer und gläubige Frauen gegeben, {die ihr nicht kanntet}*, derentwegen aber euch verwehrt wurde, {sie niederzutreten}** und dadurch unwissentlich ihretwegen {Schuld}*** auf euch zu laden ... Dies, damit Gott in seine Barmherzigkeit eingehen läßt, wen Er will. Wenn diese sich abgesetzt hätten, hätten Wir diejenigen von ihnen, die ungläubig sind, mit einer schmerzhaften Pein gepeinigt.
(48:26) Als diejenigen, die ungläubig sind, in ihren Herzen den Verbandsgeist entfachten — den Verbandsgeist der Zeit der Unwissenheit —, worauf Gott seine Ruhe spendende Gegenwart auf seinen Gesandten und auf die Gläubigen herabsandte und sie auf das Wort der Gottesfurcht verpflichtete. Sie hatten ja eher den berechtigten Anspruch darauf und waren seiner würdig. Und Gott weiß über alle Dinge Bescheid.
(48:27) Gott hat seinem Gesandten das Traumgesicht der Wahrheit entsprechend wahr gemacht: Ihr werdet gewiß, wenn Gott will, die heilige Moschee betreten …

* „lam taʿlamūhum“ (die ihr nicht kanntet): vom Kopisten vergessen und später am Seitenrand ergänzt

** „taṭaˈūhā“ (تَطَؤُهَا “sie niederzutreten“, Sing. fem.): falsche Schreibung von „taṭaˈūhum“ (تَطَؤُهُمْ “sie niederzutreten“, Plur.)

*** „maʿarratun“ (Schuld): vom Kopisten vergessen und später am Seitenrand ergänzt

 


ˈin šāˈa llāhu ˈāminīna muḥalliqīna ruˈūsakum
wa-muqaṣṣirīna lā taḫāfūna fa-ʿalima mā lam taʿlamū
fa-ǧaʿala min dūni ḏālika fatḥan qarīban (48:28) huwa
llaḏī ˈarsala rasūlahū bi-l-hudā wa-dīni l-ḥaqqi li-yuẓhirahū
ʿalā d-dīni kullihī wa-kafā bi-llāhi šahīdan (48:29)
Muḥammadun rasūlu llāhi wa-llaḏīna maʿahū ˈašiddāˈu
ʿalā l-kuffāri ruḥamāˈu baynahum tarāhum rukkaʿan
suǧǧadan yabtaġūna faḍlan mina llāhi wa-riḍwānan
sīmāhum fī wuǧūhihim min ˈaṯari s-suǧūdi
ḏālika maṯaluhum fī t-tawrāti wa-maṯaluhum
fī l-ˈinǧīli ka-zarʿin ˈaḫraǧa {šaṭˈarahū}*
fa-ˈāzarahū fa-staġlaẓa fa-stawā ʿalā
sūqihī yuʿǧibu z-zurrāʿa li-yaġīẓa bihimu
l-kuffāra waʿada llāhu llaḏīna ˈāmanū
[wa-ʿamilū
ṣ-ṣāliḥāti minhum maġfiratan wa-ˈaǧran ʿaẓīman

in Sicherheit, sowohl mit geschorenem Kopf als auch mit gestutztem Haar, und ohne Angst zu haben. Und Er wußte, was ihr nicht wußtet, und Er bestimmte (für euch) außerdem einen nahen Erfolg.
(48:28) Er ist es, der seinen Gesandten mit der Rechtleitung und der Religion der Wahrheit gesandt hat, um ihr die Oberhand zu verleihen über alle Religion. Und Gott genügt als Zeuge.
(48:29) Muhammad ist der Gesandte Gottes. Und diejenigen, die mit ihm sind, sind den Ungläubigen gegenüber heftig, gegeneinander aber barmherzig. Du siehst, wie sie sich verneigen und niederwerfen im Streben nach Gottes Huld und Wohlgefallen. Ihr Merkmal steht auf ihrem Gesicht als Spur der Niederwerfung. Das ist ihre Beschreibung in der Tora. Beschrieben werden sie im Evangelium wie ein Saatfeld, das {seine Triebe}* hervorbringt und stärker werden läßt, so daß sie verdicken und auf den Halmen stehen, zum Gefallen derer, die gesät haben. (Dies), damit Er die Ungläubigen durch sie in Wut versetze. Gott hat diejenigen von ihnen, die glauben [und die guten Werke tun, Vergebung und großartigen Lohn versprochen.]

* „šaṭˈarahū“ (شَطئَرَهُ): falsche Schreibung von korrektem šaṭˈahū ( شَطْئَهُ „seine Triebe“)

 [Übersetzung von Th. A. Khoury]

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