Virtuelle Qurˈān-Ausstellung Schwerin
handgeschriebene Seiten aus dem Qurˈān

31. Sure (Luqmān - der Weise), Vers 12-21

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Seite aus einem Qurˈān, geschrieben im Nasḫī-Ṣīnī-Schriftstil, China 19./20. Jh. (22,5x14,5 cm)


[(31:12) wa-la-qad ātaynā Luqmāna l-ḥikmata ani škur li-llāhi]
wa-man yaškur fa-innamā yaškuru li-nafsihī wa-man kafara
fa-inna llāha ġaniyyun ḥamīdun (31:13) wa-iḏ qāla Luqmānu
li-bnihī wa-huwa yaʿiẓuhū yā-bunayya lā tušrik bi-llāhi
inna š-širka la-ẓulmun ʿaẓīmun (31:14) wa-waṣṣaynā l-insāna
bi-wālidayhi ḥamalathu ummuhū wahnan ʿalā wahnin
wa-fiṣāluhū fī ʿāmayni ani škur lī wa-li-wāli-
dayka ilayya l-maṣīru (31:15) wa-in ǧāhadāka ʿalā an tušrika
bī mā laysa laka bihī ʿilmun fa-lā tuṭiʿhumā
wa-ṣāḥibhumā fī d-dunyā maʿrūfan wa-ttabiʿ sabīla
man anāba ilayya ṯumma ilayya marǧiʿukum fa-unabbiˈukum
bi-mā kuntum taʿmalūna (31:16) yā-bunayya innahā in taku
miṯqāla ḥabbatin min ḫardalin fa-takun fī
ṣaḫratin aw fī s-samāwāti aw fī l-arḍi yaˈti bihā …

[(31:12) Und Wir ließen den Luqmaan Weisheit zukommen: »Du sollst gegen Gott dankbar sein.«] Und wer dankbar ist, ist dankbar zu seinem eigenen Vorteil. Und wenn einer undankbar ist, so ist Gott auf niemanden angewiesen und des Lobes würdig.
(31:13) Und als Luqmaan zu seinem Sohn sagte, indem er ihn ermahnte: »O mein lieber Sohn, geselle Gott nichts bei. Die Beigesellung ist ein gewaltiges Unrecht.«
(31:14) Und Wir haben dem Menschen aufgetragen, seine Eltern gut zu behandeln. Seine Mutter hat ihn ja unter wiederholter Schwäche getragen. Und seine Entwöhnung erfolgt binnen zwei Jahren. — »Sei dankbar Mir und deinen Eltern. Zu Mir führt der Lebensweg.
(31:15) Wenn sie dich bedrängen, Mir das beizugesellen, wovon du kein Wissen hast, dann gehorche ihnen nicht. Und geh mit ihnen im Diesseits in rechtlicher Weise um. Und folge dem Weg derer, die sich Mir reumütig zuwenden. Zu Mir wird dann eure Rückkehr sein, da werde Ich euch kundtun, was ihr zu tun pflegtet.
(31:16) O mein lieber Sohn, wäre es auch das Gewicht eines Senfkornes und befände es sich in einem Felsen oder in den Himmeln oder auf der Erde, …


llāhu inna llāha laṭīfun ḫabīrun (31:17) yā-bunayya aqimi ṣ-ṣalāta
wa-mur bi-l-maʿrūfi wa-nha ʿani l-munkari wa-ṣbir
ʿalā mā aṣābaka inna ḏālika min ʿazmi
l-umūri (31:18) wa-lā tuṣaʿʿir ḫaddaka li-n-nāsi wa-lā tamši
fī l-arḍi maraḥan inna llāha lā yuḥibbu kulla muḫtālin
faḫūrin (31:19) wa-qṣid fī mašyika wa-ġḍuḍ min
ṣawtika inna ankara l-aṣwāti la-ṣawtu
l-ḥamīri (31:20) a-lam taraw anna llāha saḫḫara lakum mā fī l-arḍi
s-samāwāti wa-mā fī l-arḍi wa-asbaġa ʿalaykum
niʿamahū ẓāhiratan wa-bāṭinatan wa-mina n-nāsi man
yuǧādilu fī llāhi bi-ġayri ʿilmin wa-lā hudan wa-lā kitābin
munīrin (31:21) wa-iḏā qīla lahumu ttabiʿū mā anzala llāhu qālū
bal nattabiʿu mā waǧadnā ʿalayhi ābāˈanā a-wa-law kāna
[š-šayṭānu
yadʿūhum ilā ʿaḏābi s-saʿīri]

Gott bringt es bei. Gott ist feinfühlig und hat Kenntnis von allem.
(31:17) O mein lieber Sohn, verrichte das Gebet, gebiete das Rechte und verbiete das Verwerfliche, ertrage geduldig, was dich trifft. Das gehört zur Entschlossenheit in den Anliegen.
(31:18) Und zeige den Menschen nicht hochnäsig die Wange, und schreite nicht unbekümmert auf der Erde umher. Gott liebt niemanden, der eingebildet und prahlerisch ist.
(31:19) Halte das rechte Maß in deinem Gang. Und dämpfe deine Stimme. Die widerlichste unter den Stimmen ist die Stimme der Esel.«
(31:20) Habt ihr nicht gesehen, daß Gott euch das, was auf der Erde in den Himmeln und auf der Erde ist, dienstbar gemacht hat, und daß Er über euch seine Gnade ausgegossen hat äußerlich und innerlich? Und unter den Menschen gibt es welche, die über Gott streiten ohne (richtiges) Wissen, ohne Rechtleitung und ohne erleuchtendes Buch.
(31:21) Und wenn zu ihnen gesagt wird: »Folgt dem, was Gott herabgesandt hat«, sagen sie: »Wir folgen lieber dem, was wir bei unseren Vätern vorgefunden haben.« Was denn, auch wenn [der Satan sie zur Pein des Feuerbrandes ruft?]

 [Übersetzung von Th. A. Khoury]

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