Virtuelle Qurˈān-Ausstellung Schwerin
handgeschriebene Seiten aus dem Qurˈān

3. Sure (Āl ʿImrān), Verse 76-88

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Seite aus einem mit Goldfarbe illuminierten Qurˈān  im Nasḫī-Schriftstil nach Nairīzī, vermutl. 17./18. Jh., Iran (20x11,4 cm)



[(3:76) balā man]
awfā bi-ʿahdihī wa-ttaqā fa-inna llāha yuḥibbu l-muttaqīna (3:77) inna llaḏīna 
yaštarūna bi-ʿahdi llāhi wa-aymānihim ṯamanan qalīlan ulāˈika 
lā ḫalāqa lahum fī l-āḫirati wa-lā yukallimuhumu llāhu wa-lā yanẓuru ilayhim 
yawma l-qiyāmati wa-lā yuzakkīhim wa-lahum ʿaḏābun alīmun (3:78) wa-inna minhum 
la-farīqan yalwūna alsinatahum bi-l-kitābi li-taḥsabūhu mina l-kitābi 
wa-mā huwa mina l-kitābi wa-yaqūlūna huwa min ʿindi llāhi wa-mā 
huwa min ʿindi llāhi wa-yaqūlūna ʿalā llāhi l-kaḏiba wa-hum yaʿlamūna (3:79) 
mā kāna li-bašarin an yuˈtiyahu llāhu l-kitāba wa-l-ḥukma wa-n-nubuwwata 
ṯumma yaqūla li-n-nāsi kūnū ʿibādan lī min dūni llāhi 
wa-lākin kūnū rabbāniyyīna bi-mā kuntum tuʿallimūna l-kitāba wa-bi-mā 
kuntum tadrusūna (3:80) wa-lā yaˈmurakum an tattaḫiḏū l-malāˈikata 
wa-n-nabiyyīna arbāban a-yaˈmurukum bi-l-kufri baʿda iḏ antum muslimūna (3:81) 
wa-iḏ aḫaḏa llāhu mīṯāqa n-nabiyyīna la-mā ātaytukum min kitābin 
wa-ḥikmatin ṯumma ǧāˈakum rasūlun muṣaddiqun li-mā maʿakum la-tuˈminunna …

(3:76) [[Nein! Wenn]] einer seine Verpflichtung erfüllt und gottesfürchtig ist - siehe, Gott liebt die Gottesfürchtigen.
(3:77) Diejenigen, die den Bund Gottes und ihre Eide für einen geringen Preis verkaufen, haben am Jenseits keinen Anteil. Gott wird sie nicht ansprechen und nicht zu ihnen schauen am Tag der Auferstehung, und sie auch nicht für rein erklären. Und für sie ist eine schmerzhafte Pein bestimmt.
(3:78) Unter ihnen gibt es eine Gruppe, die ihre Zungen beim Lesen des Buches verdrehen, damit ihr meint, es gehöre zum Buch, während es nicht zum Buch gehört, und die sagen, es sei von Gott her, während es nicht von Gott kommt. Damit sagen sie gegen Gott eine Lüge aus, und sie wissen es.
(3:79) Es steht keinem Menschen zu, daß Gott ihm das Buch, die Urteilskraft und die Prophetie zukommen läßt und daß er dann zu den Menschen sagt: »Seid meine Diener anstelle Gottes.« Vielmehr (wird er sagen): »Seid Gottesgelehrte, da ihr das Buch lehrt und da ihr es erforscht.«
(3:80) Und auch nicht, daß er euch befiehlt, die Engel und die Propheten zu Herren zu nehmen. Kann er euch den Unglauben befehlen, nachdem ihr Gottergebene geworden seid?
(3:81) Und als Gott die Verpflichtung der Propheten entgegennahm: »Was immer Ich euch für ein Buch und eine Weisheit zukommen lasse, wenn danach ein Gesandter zu euch kommt, der bestätigt, was bei euch ist, dann müßt ihr an ihn glauben und …




bihī wa-la-tanṣurunnahū qāla a-aqrartum wa-aḫaḏtum ʿalā ḏālikum iṣrī 
qālū aqrarnā qāla fa-šhadū wa-ana maʿakum mina š-šāhidīna (3:82) 
fa-man tawallā baʿda ḏālika fa-ulāˈika humu l-fāsiqūna (3:83) a-fa-ġayra 
dīni llāhi yabġūna wa-lahū aslama man fī s-samāwāti wa-l-arḍi 
ṭawʿan wa-karhan wa-ilayhi yurǧaʿūna (3:84) qul āmannā bi-llāhi wa-mā 
unzila ʿalaynā wa-mā unzila ʿalā Ibrāhīma wa-Ismāʿīla wa-Isḥāqa 
wa-Yaʿqūba wa-l-asbāṭi wa-mā ūtiya Mūsā wa-ʿĪsā wa 
n-nabiyyūna min rabbihim lā nufarriqu bayna aḥadin minhum wa-naḥnu 
lahū muslimūna (3:85) wa-man yabtaġi ġayra l-islāmi dīnan fa-lan 
yuqbala minhu wa-huwa fī l-āḫirati mina l-ḫāsirīna (3:86) kayfa 
yahdī llāhu qawman kafarū baʿda īmānihim wa-šahidū 
anna r-rasūla ḥaqqun wa-ǧāˈahumu l-bayyinātu wa-llāhu lā yahdī 
l-qawma ẓ-ẓālimīna (3:87) ulāˈika ǧazāˈuhum anna ʿalayhim 
laʿnata llāhi wa-l-malāˈikati wa-n-nāsi aǧmaʿīna (3:88) ḫālidīna 
[fīhā
lā yuḫaffafu ʿanhumu l-ʿaḏābu wa-lā hum yunẓarūna.]

ihn unterstützen.« Er sprach: »Erkennt ihr es an und betrachtet ihr euch Mir gegenüber daran gebunden?« Sie sagten: »Wir erkennen es an.« Er sprach: »So bezeugt es, und Ich gehöre mit euch zu den Zeugen.«
(3:82) Diejenigen, die sich danach abkehren, das sind die Frevler.
(3:83) Suchen sie sich etwa eine andere Religion als die Religion Gottes, wo Ihm ergeben ist, was in den Himmeln und auf der Erde ist, ob freiwillig oder widerwillig, und wo sie (alle) zu Ihm zurückgebracht werden?
(3:84) Sprich: Wir glauben an Gott und an das, was auf uns herabgesandt wurde, und an das, was herabgesandt wurde auf Abraham, Ismael, Isaak, Jakob und die Stämme, und an das, was Mose und Jesus und den Propheten von ihrem Herrn zugekommen ist. Wir machen bei keinem von ihnen einen Unterschied. Und wir sind Ihm ergeben.
(3:85) Wer eine andere Religion als den Islam* sucht, von dem wird es nicht angenommen werden. Und im Jenseits gehört er zu den Verlierern.
(3:86) Wie sollte Gott Leute rechtleiten, die ungläubig geworden sind, nachdem sie gläubig waren und bezeugt haben, daß der Gesandte wahrhaftig ist, und nachdem die deutlichen Zeichen zu ihnen gekommen sind? Gott leitet die ungerechten Leute nicht recht.
(3:87) Die Vergeltung für sie ist, daß der Fluch Gottes und der Engel und der Menschen allesamt über sie kommt.
(3:88) Sie werden [darin] ewig weilen. [Ihnen wird die Pein nicht erleichtert, und ihnen wird kein Aufschub gewährt,]

* Anmerkung zum besseren Verständnis dieser Passage:
"Islam" bedeutet wörtlich "Gottergebenheit", von der Goethe sagte, dass, "wenn Islam Gott ergeben heißt, im Islam leben und sterben wir alle". (Goethe, Johann Wolfgang von: West-Östlicher Divan, S. 108. Stuttgart, 1819)

[Übersetzung: Th.A. Khoury]

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